Johann "Mongo" Stojka

Johann Mongo Stojka (* 20. Mai 1929 in Guntramsdorf; † 16. März 2014) war ein österreichischer  Musiker und Autor. Stojka war ein Rom vom Stamm der Lovara. Er war Vater des Jazz-Gitarristen Harri Stojka. Seine Geschwister waren Ceija und Karl Stojka. 

Er überlebte die Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, Buchenwald sowie Flossenbürg. Von seiner Familie von rund 200 Personen überlebten nur sechs den Völkermord der Nationalsozialisten (Porajmos). Viele Jahre lang konnte er nicht über diese Zeit sprechen. Erst sein Sohn Harri überzeugte ihn, über sein Leben zu berichten, was er zuerst für die von Steven Spielberg gegründete Shoah Foundation, danach auch in seinem Buch Papierene Kinder. Glück, Zerstörung und Neubeginn einer Roma-Familie in Österreich (2000) tat. 1999 pflanzte Mongo Stojka am Ort des ehemaligen Lagerplatzes reisender Roma, der „Hellerwiese“, einen Kastanienbaum. Der kleine Park wurde 2003 nach Stojkas Großmutter in Barankapark umbenannt.

Johann Mongo Stojka wurde in Wien auf dem Neustifter Friedhof (Gruppe L, Reihe 10, Nummer 27) bestattet. (https://de.wikipedia.org/wiki/Mongo_Stojka)

 

Sein bekanntestes Werk ist  Papierene Kinder. Glück, Zerstörung und Neubeginn einer Roma-Familie in Österreich. (Molden, Wien 2000). In diesem arbeitet er seine Erlebnisse und traumatischen Erfahrungen als Kind im Nationalsozialismus auf.

"Nach seiner Befreiung aus der Todesmaschinerie des Dritten Reichs kommt der jugendliche Rom Mongo Stojka in einem Café ins Gespräch mit vier jüdischen Männern. Der eine zeigt ihm eine Photographie seiner Kinder. Das allein sei ihm geblieben, sagt er: "Papierene Kinder."
"Papierene Kinder" wird in der Autobiographie Mongo Stojkas zum Synonym für seine über 200 Köpfe zählende Großfamilie aus dem Roma-Stamm der Lowara, aus deren Reihen nur fünf Halbwüchsige und ihre Mutter die Lager und Todesmärsche der Nazis überlebten. Stojka schilder schon das Zusammenleben der Roma mit den übrigen Wienern vor dem Krieg als trügerisches Idyll. Mongo und seine Geschwister wachsen mit den Kindern der Gashe auf, sprechen Romanès und Deutsch, sind Österreicher - ihre Familie lebt seit bald zwei Jahrhunderten in Wien - und doch als "Zigeuner" immer auch Fremde. Das große Sommerlager der Lowara auf der Hellerwiese im 10. Wiener Gemeindebezirk ist eines Tages, als Mongo und sein Bruder Karl zu ihrer Großmutter essen kommen wollen, von Drahtzäunen umgeben."

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